Unsere Vorstellungen des angemessenen Auftritts oszillierten dabei zwischen einem kräftigen architektonischen Kleinod bis hin zum unsichtbaren Projekt. Wir haben uns für den Mittelweg entschieden: ein Gebäude, das die Körnung und auch die Dachlandschaft der Umgebung antizipiert und mit der klar als Eingangsgebäude formulierten Stirnseite die Besucher adressiert.
Der Orangengarten bekommt mit dieser baulichen Schließung die Fassung, die er braucht um hier einen ruhigen Ort des Verweilens zu ermöglichen.
An diesem Ort standen immer schon dienende Gebäude und daher haben wir uns entschieden in Analogie zu den Stallungen den Kubus und das Maß der Öffnungen in dem Sinne zu beschränken. So fügt sich das neue Gebäude in das Ensemble ein, ohne seine zeitgenössische Entstehungszeit zu verheimlichen. Der Cortenstahl unterstreicht diese Haltung. Die historischen Bauten strahlen im hellen Glanz und das Besucherzentrum steht zurückhaltend in zweiter Reihe unter den Bäumen.
Im Inneren erwartet den Besucher ein weit gespanntes Holzgewölbe. Der Bezug zu den Stallungen ist durchaus erwünscht. Der stützenlose Raum ermöglicht den Nutzern eine völlig flexible Nutzung. Wir sehen alle Einbauten als bewegliche Nutzungseinheiten. Dadurch könnte man neben dem Normalbetrieb die Halle bei Bedarf zu Ausstellungszwecken oder auch als Vortragssaal nutzen. Die WC’s befinden sich, wie gefordert, auch separat erschlossen im Untergeschoss. Im Font der Halle befindet sich das Café mit der Außengastronomie im Orangengarten.
Der Umbau des Küchenflügels steht unter der Maßgabe die Eingriffe so zurückhaltend als möglich zu gestalten. Die Ermöglichung eines gemeinsamen Zugangs für alle Besucher, durch eine Rollstuhl Hebebühne, erschien uns als der Eingriff zu sein mit dem kleinsten Veränderungspotential. Der barrierefreie Übergang vom Hauptzugang im Küchenflügel zum alten Schloss, erfolgt durch eine in der Caféteria hinter einer Sitzbank versteckten Rampe. Der Umbau des Küchenflügels ist eigentlich keine Aufgabe für einen gestaltenden Architekten. Vielmehr gilt es hier in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege die Maßnahmen zu entwickeln.