Das neue Rutz***

Anfang der 90er Jahre wurde die Weinbar Lars Rutz aufwändig ausgebaut. Das Tropenholz an den Wänden und die Treppe aus Onyx  haben der Weinbar viele Jahre einen guten Dienst erwiesen, allerdings erscheinen sie heute wie aus der Zeit gefallen zu sein. Die Entwicklung der Weinbar zum Spitzenrestaurant erfordert einen neuen Umgang mit dem Raum. Ziel war es aber auch die Wurzeln nicht zu überdecken. So bleibt das Weinflaschenregal im Erdgeschoß und wirft seinen Schatten auf den davor befindlichen Vorhang. Die Struktur der zweigeschossigen Wandscheibe bleibt erhalten und wird zum Schaulager, in dem Marco Müller von Fichtennadeln bis hin zum Kombucha seine Ingredienzen zeigt. 

Es gibt zwei konzeptionelle Ansätze ein Restaurant umzubauen: Entweder gibt man dem Raum ein neues, frisches Kleid oder man erzählt eine Geschichte, die zu dem Restaurant passt. Themen wie Regionalität, Nachhaltigkeit, Sinn für das Detail, Handwerklichkeit, aber auch ein sehr hohes Maß an ästhetischer Kraft spielen in der Küche von Marco Müller eine große Rolle. Einem Maßanzug gleich, haben wir Kochraum, Gastraum und die Werkstatt ineinander verwoben. Sie sind nicht mehr von einander getrennte Welten, sondern die Küche, die Bevorratung der Ingredienzen und der Raum der Gäste sind eins. 

Der Gast wird nicht nur als Konsument, sondern als Teil des Ganzen gesehen. Das Kochen, aber auch der Dialog mit dem Gast und die Lagerung der eingelegten Produkte sind die gestalterischen Aspekte für die Neuformulierung im Rutz.

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Bauherr: Restaurant Rutz  –  Chausseestraße 8, Berlin